Sechs-Punkte-Erfolg für die Crostauer Volleyballerinnen
Vier Wochen sind seit dem ersten Saisonerfolg für die Damen des SV Crostau bei den Weißwasser Volleyballerinnen vergangen, sie hatte die Zeit für umfangreiches Training
genutzt und am vergangenen Samstag nach einem gemütlichen gemeinsamen Frühstück erwarteten sie nun in heimischer Halle den JTVG Coblenz „Ladykracher“ und den Post SV
Dresden II.
Mit mindestens einem weiteren Heimerfolg wollten die Crostauerinnen nun die Siegesserie fortsetzen, doch dass sie nach diesem aufregenden und ereignisreichen Spieltag
gleich einen Doppelheimsieg verbuchen konnten, hätte wohl keiner im Laufe des Spieltages für möglich gehalten.
Doch von vorn…..
Gegen die Coblenzer Damen starteten die Crostauerinnen solide und konzentriert, mit guten Aufschlägen, stabiler Annahme und Abwehr ließen sie den Gegnerinnen kaum eine
Chance ins Spiel zu kommen. Der erste Satz ging mit 25 : 22 an den SVC. Auch der zweite Satz war geprägt vom starken Spiel der Heimmannschaft, Trainerin Ilka
Hensel wechselte munter durch, was aber dem Crostauer Spiel keinen Abbruch tat und so ging auch der zweite Satz mit 25 : 19. an die Gastgeberinnen. Im dritten Durchgang
war dann irgendwie der sprichwörtliche „rote Faden“ gerissen, die Oberländerinnen gerieten schnell mit sechs Punkten in Rückstand und fanden sich nicht
wirklich in diesen Satz hinein, Crostau musste sich mit 15 : 25 geschlagen geben. Nach anfänglichem Kopf-an-Kopf-Rennen im vierten Satz gelang es den SVC Damen sich durch
eine kurze, aber effektive Aufschlagsserie von Lisa Scheunig mit fünf Punkten abzusetzen. Mit lautstarker Unterstützung ihrer Fans verteidigten sie diese Führung
auch
tapfer, bis sich leider eine Spielerin von Coblenz verletzte und ausgewechselt werden musste – auf diesem Wege „Gute Besserung“ – danach waren die Ladykracher Damen
ziemlich von der Rolle, es gelang nahezu kein Spielzug und die Crostauerin Christine Mildner machte noch dazu ordentlich Druck mit platzierten Aufschlägen, sodass der
vierte
Satz dann deutlich mit 25 : 14 und damit der erste Siege des Tages mit 3 .1 ans Heimteam ging.
Man könnte meinen die Kür wäre sozusagen geschafft, wobei das deutliche Ergebnis nicht über die kämpferische Leistung und den harten Schlagabtausch beider Mannschaften
hinwegtäuschen sollte, mal sehen was noch ging an diesem Volleyballtag auf Crostauer Parkett.
Das zweite Spiel des Tages gegen den Post SV Dresden startete für Crostau etwas holprig, Post ging mit 7 : 2 in Führung, doch nach kurzer Besinnungspause und schönen
Aufschlägen von Nicole Hohlfeld, holte der SVC gleich wieder vier Punkte auf. Die zahlreichen Crostauer Zuschauer sahen einen umkämpften ersten Satz, beide Mannschaften
schlugen sich die Bälle um die Ohren, und zeigten schöne Abwehraktionen. Beim Spielstand von 18 : 15 verletzte sich die Crostauer Diagonalangreiferin schwer. Es musste der
Rettungsdienst gerufen werden und als dann die medizinische Versorgung abgeschlossen war und die Verletzte ins Krankenhaus abtransportiert worden war, waren bereits 30 min
vergangen. Ein großes Dankeschön an die Damen des SV Post Dresden, die dieser Spielpause zugestimmt hatten und so konnte nach fünfminütiger Erwärmung das Spiel wieder
angepfiffen werden.
Fast erwartungsgemäß waren die Gastgeberinnen von den Ereignissen etwas angeschlagen, hielten zwar entgegen, aber irgendwie lief es nicht zusammen. Die Elbestädterinnen
holten sich eine Punkt nach dem anderen zurück und Crostau unterlag im ersten Satz knapp mit 23 : 25.Im zweiten Durchgang fanden sich die Damen des SVC dann wieder besser
ins Spiel, der größte Schrecken schien verwunden, der Kopf wieder freier. Crostau verteidigte das Spielfeld, kratzte Bälle vom Boden und sorgte mit hart platzierten
Angriffen für enormen Druck auf Dresdner Seite. Eine fünf Punkte - Führung wurde zwischenzeitlich zu einer acht Punkte – Führung ausgebaut und der zweite Satz ging klar
mit 25 : 18 an die Heimmannschaft. Alles war wieder ausgeglichen Der dritte Satz ist wohl etwas was die Zuschauer und die SV Crostau Volleyballdamen selbstnicht so häufig
erleben….Die Oberländerinnen fanden erneut nicht recht zu Ihrem Spiel, hatten sie gerade gewonnen, liefen sie erneut einem Rückstand hinterher. Sie fanden kein probates
Mittel gegen die starken Angriffsschläge der Dresdnerinnen, und brachten kaum einen Ball in deren Feld zu Boden. Sie kämpften, griffen hart an, aber immer wieder
verteidigte eine Dresdner Hand und der Ball kam „Post“wendend zu den Crostauerinnen zurück. Die Dresdnerinnen führten mit 23 : 14. Der Satz schien verloren. Doch weit
gefehlt, erneut konnte Lisa Scheunig mit einer kleinen Aufschlagserie einen vagen Hoffnungsschimmer in den Crostauerinnen wecken. Die Mannschaft kämpfte weiter verbissen
um jeden Ball, mutige Angriffe von Selina Schubert und Kristin Thomas aus allen Lagen des Feldes fanden plötzlich wieder ihren Platz im Dresdner Feld. Aber Post
machte
den Punkt zum 24 : 19. Doch erneut gab sich das Heimteam nicht geschlagen, holte sich das Aufschlagsrecht zurück und für Ersatz-Kapitän Stephanie Wuttke hieß es nun beim
Stand von 24 : 20 für die Elbstädterinnen: „Hauptsache rüber“. Die Aufschläge fanden das Dresdner Feld, und Post offensichtlich recht beunruhigt von dem reihenweise
Punktverlust, gelang es nicht mehr auch nur einen Ball im Crostauer Feld zu platzieren, eine clevere Finte von Zuspielerin Doreen Kretschmer, brachte den
unglaublichen Satzball zum 25 : 24 , nach einem neun-Punkte-Rückstand für die Crostauer Damen. Als zum Abschluss der Crostauer Angriff den Dresdner Block touchierte war
der Ball für Post nicht mehr zu verteidigen und die Crostauerinnen nicht mehr zu halten. 26 : 24. Satzgewinn! An diesem Tag nach so viel Schreck war offensichtlich
nichts unmöglich und ein zweiter Heimsieg in greifbarer Nähe. Der vierte Durchgang scheint auf dem Papier nur Formsache, doch er ist ein Beispiel für die moralische Stärke
und den unbedingten Siegeswillen der Crostauer Damen, vor allem vor heimischem Publikum. Zu keinem Zeitpunkt des Satzes ließen sie die Elbestädterinnen ins Spiel finden.
Mit dem soeben erkämpften Satzsieg im Rücken, mit druckvollen Aufschlägen
und wuchtigen Angriffsschlägen brachten sie die gegnerische Abwehr an den Rand der Verzweiflung und den zweiten Sieg des Tages nach Hause. Der vierte Satz ging mit 25 : 13
nach Crostau.
Crostau gewinnt verdient gleich zweimal mit 3 : 1. Nach diesem furiosen Heimspieltag bedanken sich die Crostauer Volleyballerinnen beim Rettungsdienst für die schnelle
medizinische Versorgung und hoffen, daß alle verletzten wieder schnell gesund werden, und bei beiden Gastmannschaften für das faire Verhalten und Entgegenkommen in dieser
Ausnahmesituation. Und natürlich ist diese starke Leistung eine toller auch emotionaler Grundstein für das bereits nächstes Wochenende stattfindende Heimspiel. Dann
gastieren der MSV Bautzen und die TSG Boxberg Weißwasser.
(sw)
Für Crostau kämpfte und siegten: Apollonia Jung, Anna Galambos, Doreen Kretschmer, Kristin Löchel,
Nicole Hohlfeld, Kristin Thoma, Lisa Scheunig,
Lena Schäfer, Selina Schubert, Christine Mildner, Stephanie Wuttke; Trainerin Ilka Hensel, Co-Trainerin Madlen Wobst